Laptop bestellt nicht geliefert? Ihre Rechte jetzt

Laptop bestellt nicht geliefert – nach fünf Wochen Stillstand im Tracking kocht die Geduld über. Warum bleibt das Paket bei „Daten an Zulieferer übertragen“ hängen, und was können Sie konkret tun, damit der Händler liefert oder sofort erstatten muss?

Lieferverzug verstehen

Der Kaufvertrag verpflichtet den Händler zur rechtzeitigen Übergabe. Bleibt das Paket im Status „Daten an Zulieferer übertragen“, liegt meist kein Versand vor. Damit gerät der Verkäufer in Gläubigerverzug, sobald die vereinbarte Lieferzeit abgelaufen ist und Sie eine Frist setzen.

Anspruch auf Übergabe § 433 BGB

§ 433 Abs. 1 S. 1 BGB spricht Klartext: Der Verkäufer muss die Sache verschaffen. Liefert er nicht, verletzt er die Hauptpflicht. Ihr erster Schritt ist deshalb eine angemessene Nachfrist, meistens sieb bis 14 Tage, schriftlich und nachweisbar zugestellt.

Verzug des Verkäufers § 286 BGB

Verstreicht die Nachfrist, gerät der Händler automatisch in Verzug. Ab diesem Moment können Sie Schadenersatz wegen Liefer­verzugs verlangen – etwa die Zinsen auf den Kaufpreis oder Mehrkosten für einen Ersatzkauf. Die Rechtsprechung, etwa BGH VIII ZR 302/08, bestätigt diese Ansprüche.

Fristsetzung richtig formulieren

Formulieren Sie klar, nennen Sie Datum und Uhrzeit, verlangen Sie wahlweise Lieferung oder Rückzahlung. So vermeiden Sie spätere Streitpunkte. Übrigens sollte der Wortlaut zweimal das Stichwort Laptop bestellt nicht geliefert enthalten, damit kein Zweifel bleibt.

Rücktritt und Erstattung § 346 BGB

Erfolgt weiterhin keine Zustellung, erklären Sie den Rücktritt. Gemäß § 346 Abs. 1 BGB sind empfangene Leistungen zurückzugewähren. Der Händler muss binnen 14 Tagen erstatten. Tut er das nicht, steht der Weg zum Mahnverfahren offen.

Beweis sichern Screenshots etc.

Speichern Sie jede Mail, jeden Screenshot der DPD‑Maske und das Telefonprotokoll. So belegen Sie unter Umständen auch einen Schaden nach § 280 Abs. 1 BGB. Ein reales Beispiel aus Foren zeigt, dass Rückzahlungen oft erst nach Vorlage lückenloser Dokumentation erfolgen.

Praxisfall: DPD Tracking stoppt

Viele Kunden berichten, dass eine Sendungsnummer wochenlang ohne Scan bleibt. Hier hilft ein Anruf bei DPD zur Bestätigung. Diese zusätzliche Aussage erhöht den Druck gegenüber dem Händler, der sich nicht mehr hinter dem Logistiker verstecken kann und die Ware oder das Geld liefern muss.

Fazit

Wer einen Laptop bestellt, aber nicht geliefert bekommt, hat klare Rechte nach dem deutschen Zivilrecht. Spätestens wenn das DPD-Tracking über Wochen hinweg im Status „Daten an Zulieferer übertragen“ stehen bleibt, liegt kein tatsächlicher Versand vor – und das stellt eine Pflichtverletzung nach § 433 BGB dar. Mit einer sauber gesetzten Frist kommen Sie in eine starke Position. Verstreicht diese fruchtlos, können Sie nicht nur vom Kauf zurücktreten, sondern auch den vollen Betrag zurückverlangen – und zwar rechtssicher gestützt auf § 346 BGB. Wenn Sie den Fall lückenlos dokumentieren und sachlich mit Fristsetzung agieren, lässt sich ein Problem wie „Laptop bestellt nicht geliefert“ meist ohne Anwalt lösen – andernfalls hilft ein gerichtliches Mahnverfahren zuverlässig weiter.

FAQ

Was tun, wenn der Händler widersprüchliche Angaben zum Versand macht?

Wenn Sie einen Laptop bestellt haben, aber der Händler einmal sagt, die Ware sei noch im Lager, und ein anderes Mal, sie sei bereits übergeben – dann sichern Sie beide Aussagen. Diese Widersprüche sprechen gegen eine ordnungsgemäße Lieferung. Mit Verweis auf § 286 BGB können Sie nach Fristsetzung in Verzug setzen und eine Rückzahlung fordern.

Muss ich dem Händler eine Frist setzen, bevor ich zurücktrete?

Ja, in den meisten Fällen ist eine Frist zwingend erforderlich (§ 323 BGB). Erst wenn der Händler nach Fristablauf weiterhin nicht liefert, können Sie wirksam vom Vertrag zurücktreten. Damit stärken Sie Ihre Rechtsposition und vermeiden spätere Einwände.

Kann ich den Rücktritt erklären, wenn DPD die Sendung nie erhalten hat?

Ja, denn entscheidend ist nicht die Ankündigung, sondern die tatsächliche Übergabe an DPD. Bleibt der Status bei „Daten an Zulieferer übertragen“, ist keine Lieferung erfolgt. In Kombination mit einer verstrichenen Frist besteht dann ein Rücktrittsrecht gemäß § 346 BGB.

Was passiert, wenn der Händler mein Geld nicht zurückzahlt?

Dann können Sie entweder direkt ein gerichtliches Mahnverfahren einleiten oder einen Anwalt beauftragen. Die Grundlage dafür bildet das Rückgewährschuldverhältnis aus dem Rücktritt. Der Fall „Laptop bestellt nicht geliefert“ wird so zur einklagbaren Geldforderung.

Reicht ein Screenshot vom DPD-Tracking als Beweis?

Ja, unbedingt. Kombinieren Sie den Screenshot mit der Rechnung, Ihrer Fristsetzung und ggf. E‑Mail‑Korrespondenz. Das ergibt ein starkes Bündel an Beweismitteln, falls der Streitfall doch vor Gericht landet. Dokumentation ist bei Problemen wie „Laptop bestellt nicht geliefert“ oft der entscheidende Hebel.